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P R O M I S E  O F  A  Y O U N G  M A N

April 2022 - Heute

Exkurs: Toxische Eltern-Kind-Beziehung

Wenn von einer toxischen Beziehung die Rede ist, gehen wir oft von einer Paarbeziehung aus. Unsere erste Beziehung ist aber immer die zu unseren Eltern und oftmals leichtgläubig gehen wir davon aus, dass die Eltern-Kind-Beziehung eine stets liebevolle ist. Umso härter trifft es uns dann, wenn wir feststellen, dass diese Verbindung eben doch nicht gesund ist. Doch nüchtern betrachtet sind auch unsere Eltern nur die Kinder ihrer Eltern und bringen oft eine Vergangenheit voller Traumata mit. Wurden diese nie aufgelöst, haben sie auf deren Grundlage Muster entwickelt, die ihnen dabei helfen, gut in ihrem Leben zurechtzukommen. Doch leider sind diese Muster meist weder für deren eigenes Leben noch für das ihrer Umgebung gesund.

Die Beziehung zwischen Luis und Suzie ist in der Hinsicht toxisch, dass die Mutter die emotionalen, psychischen und physischen Grenzen ihres Sohnes nicht beachtet und ihn klein halten will, aus der Angst heraus, irgendwann verlassen zu werden. Als diese Angst zur Realität wird, treibt der Schmerz Suzie unterbewusst dazu, sich in die Opferrolle zu stellen und Luis mit Schuldgefühlen weiter an sie (fest)zubinden.

Luis befindet sich dadurch in einem sogenannten «Loyalitätskonflikt». Er leidet unter einem inneren Konflikt, der dadurch entsteht, dass er zwei unterschiedlichen und sich gegenseitig ausschließenden Anforderungen gerecht werden will.

Basierend auf den weiterentwickelten Theorien von Sigmund Freud, der die Eltern-Kind-Beziehung als Ausgangspunkt für seine Psychoanalyse genommen hat, gibt es drei Elternbilder. Das erste Elternbild, ist das sogenannte introjizierte (oder auch internalisierte). Grob gesagt, sind das die genetischen Veranlagungen und Neigungen, welche wir bereits als Fötus in uns tragen. Sobald wir auf der Welt sind, entwickeln wir ein idealisiertes Elternbild. Wir möchten von unseren Eltern gemocht werden, weil sie allein - wortwörtlich - unser Überleben sichern. Als Kind müssen wir das bis zu einem gewissen Punkt, um eine starke Bindung zu ihnen aufzubauen, damit wir die nötige Aufmerksamkeit und Liebe erhalten, die unsere Entwicklung benötigt. Ebenso von der Elternseite betrachtet, denn ein Kind großzuziehen bringt auch diese oft an eine Belastungsgrenze, die ohne diese Liebe wohl nicht über mehrere Jahre hinweg gemeistert werden könnte. Besonders in Konstellationen in denen ein Kind nur einen Elternteil als Bezugsperson hat und auch umgekehrt, ist diese Bindung und die Idealisierung oftmals zu stark. In der Jugend sollte dieses Bild weiterwachsen und zu einem realistischen Elternbild werden. Nur so ist – wie der Psychoanalytiker Alfred Adler das wunderbar formuliert – eine horizontale Beziehung möglich. 

In der vertikalen Beziehung während unserer Kindheit ist das Wort unserer Eltern Gesetz. Die Eltern haben das Veto-Recht und bestimmen zu einem Großteil das Leben ihrer Kinder mit. Ab einer gewissen Entwicklungsphase muss eine «Aufgabentrennung» stattfinden. Es wird realisiert, dass die Eltern es nicht zwingend besser wissen. Beide Individuen müssen sich nach ihren Vorstellungen, Werten und Interessen unabhängig voneinander weiterentwickeln. Die Aufgaben und Leben müssen getrennt und respektiert werden, sodass eine Erwachsenen-Beziehung auf Augenhöhe möglich ist. Luis befindet sich in genau dieser Phase. Er muss sich von seinen Schuldgefühlen lösen, seinen eigenen Wünschen Raum geben und dafür einstehen. Nur so kann auf lange Sicht eine gesunde Beziehung zwischen Mutter und Sohn entstehen, die auf Respekt, Liebe und Ehrlichkeit beruht.

Förderung bewilligt!

Unser Förderantrag bei der Film- und Medienstiftung NRW wurde bewilligt und die Drehvorbereitungen für "Promise of a Young Man" können somit beginnen! Gedreht wird voraussichtlich Anfang 2023.

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